Erfahrungsbericht

Schüleraustausch auf Island und Malta

Ab auf die Insel: Marie, Johannes und Marielena haben den Unterricht an Gastschulen erlebt

Ab auf die Insel: Am Adolf-Schmitthenner-Gymnasium in Neckarbischofsheim (Baden-Württemberg) haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, mit Erasmus+ einen Auslandsaufenthalt an einer Partnerschule zu erleben. Während Marielena gemeinsam mit zwei anderen Schülerinnen Island erkundete, wählte Johannes ein Ziel mehrere Tausend Kilometer weiter südlich: die Mittelmeerinsel Malta. „Es war etwas ganz Besonderes, nicht als Tourist nach Island zu kommen, sondern mit dem Erasmusprogramm, weil ich die Atmosphäre und die Leute ganz anders kennenlernen konnte“, meint Marielena rückblickend. Ihre Freundin Marie hat in einem Erfahrungsbericht zusammengefasst, was ihr im Unterricht in Island besonders aufgefallen ist.

Im Video sprechen Marielena und Johannes (16 Jahre) über ihre Auslandserfahrungen an Gastschulen in Malta und Island.
Foto von Schülerin Marie
Marie (16) war gemeinsam mit ihrer Freundin Marielena sechs Wochen lang auf Island

"Es kostet manchmal sehr viel Mut, allein wohin zu gehen oder einfach aus dem Nichts fremde Leute anzusprechen, aber es lohnt sich!"

Erfahrungsbericht von Marie

An meine ersten Schultage an der Verkmenntaskóli Austurlands in Neskaupstaður erinnere ich mich noch gut, weil ich gelegentlich mit den Sprachen durcheinanderkam. Nach einer Woche hatte ich mich aber daran gewöhnt, Isländisch zu hören, Englisch zu sprechen und ab und zu mit meinen Freunden und meiner Familie auf Deutsch zu schreiben. Im Unterricht habe ich nicht immer alles verstanden. Es war trotzdem interessant, da manche Dinge anders gehandhabt werden als in Deutschland. Man spricht die Lehrer mit Vornamen an, in den Klasse sind nur 10 bis 15 Schülerinnen und Schüler und der Stundenplan unterscheidet sich auch. Eine Schulstunde dauert 40 Minuten und es ist normal, dass man am Tag nur zwei bis vier Fächer hat. In denen bekommt man dann den Stoff erklärt und eine Aufgabe dazu gestellt, die selbstständig zu erledigen ist. Dazu gibt es Freistunden, in denen man in der Bibliothek auf der Couch oder in Sesseln, die im ganzen Schulhaus verteilt sind, daran arbeiten kann.

Der isländische Präsident kommt zum Techniktag

Ein besonderes Erlebnis war der Techniktag in meiner Schule. Von Groß bis Klein und von Jung bis Alt konnte jeder kommen und verschiedene Angebote ausprobieren. Ich war im FabLab, wo man Sticker mit 3D-Druckern herstellen konnte. Außerdem gab es in der Sporthalle verschiedene Stände, an denen sich Firmen aus der Umgebung vorstellten. Die Feuerwehr hatte im Obergeschoss einen Raum mit Rauch eingerichtet, durch den man laufen konnte, um sich vorzustellen, wie es ist, wenn es brennt. Die absolute Krönung war aber, als der isländische Präsident vorbeikam, sich einige Räume ansah und mit den Menschen redete. Es ist unglaublich: ich hatte den isländischen Präsidenten doch tatsächlich vor dem deutschen Präsidenten gesehen!

Ich würde mich wieder für einen Auslandsaufenthalt entscheiden. Man lernt so viel über Kultur, Menschen und der eigene Horizont wird in jedem Fall erweitert. Es kostet manchmal sehr viel Mut, allein wohin zu gehen oder einfach aus dem Nichts fremde Leute anzusprechen, aber es lohnt sich! Meistens sind die Menschen gar nicht so anders als man selbst, man lernt ihre Lebensweise kennen und zumindest ich konnte neue Ideen davon mitnehmen.

Erasmus+ als Chance für alle

Schulleiter Harald Frommknecht ist stolz darauf, dass das Adolf-Schmitthenner-Gymnasium durch die Teilnahme an Erasmus+ den Jugendlichen die Gelegenheit für einen Auslandsaufenthalt bieten kann: „Der große Vorteil von dem Erasmus-Programm ist, dass daran alle Schüler auch aus allen sozialen Schichten teilnehmen können. Der Austausch kostet für unsere Schüler gar nichts, das wird alles vom Programm übernommen – es gibt sogar noch ein kleines Taschengeld.“ Informieren Sie sich über die Fördermöglichkeiten zum Langzeitaustausch von Schülerinnen und Schülern mit Erasmus+.

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