Erfahrungsbericht

Praktikum in einer Konditorei

Wiegen, backen, dekorieren: Mathilda hat mit Erasmus+ ein zweiwöchiges Praktikum in einer Boulangerie, Pâtisserie und Chocolaterie in Frankreich absolviert.

Mathilda ist 16 Jahre alt  und besucht die 11. Klasse der Modellschule Obersberg Bad Hersfeld in Hessen. Zwei Wochen lang konnte sie in Frankreich in einer Konditorei als Schülerpraktikantin mitarbeiten. Für das PAD-Magazin „Austausch bildet“ berichtet sie von ihren Eindrücken aus der Backstube.“

 

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Schülerin Mathilda mit Croissant
Schülerin Mathilda (16 Jahre)

„Ich wurde in dem Unternehmen total nett aufgenommen und durfte vieles selbst ausprobieren. Ob Zutaten abwiegen, schneiden, backen, füllen oder dekorieren, alles war dabei.“

Erfahrungsbericht von Mathilda

Als man uns gesagt hat, dass wir unser Praktikum auch im Ausland absolvieren könnten, wusste ich direkt, wo ich hinmöchte. Durch einen zweimonatigen Austausch im letzten Jahr hatte ich gute Kontakte in Frankreich. Ich habe meiner damaligen Gastmutter gesagt, dass ich gerne in einer Bäckerei oder Chocolaterie arbeiten würde, da vor allem die Bäckerei etwas typisch Französisches ist und ich diese Erfahrung in Deutschland nicht machen kann. Sie hat für mich dann in nahegelegenen Bäckereien angerufen, und nachdem ich eine Bewerbung abgegeben hatte, wurde ich angenommen.

Ich wurde in dem Unternehmen total nett aufgenommen und durfte vieles selbst ausprobieren. Ob Zutaten abwiegen, schneiden, backen, füllen oder dekorieren, alles war dabei. Auch wenn ich nicht immer alles gleich verstanden habe, hat die Kommunikation gut geklappt. Vieles ergibt sich aus dem Zusammenhang oder es wurde mir einfach gezeigt, bis ich es verstanden hatte. Da sollte man selbst locker bleiben, denn solange man sich Mühe gibt und sich neugierig und ehrgeizig zeigt, begegnen einem eigentlich alle mit Offenheit und Hilfsbereitschaft. Ich habe selbst in dieser kurzen Zeit viele tolle Erfahrungen gesammelt und neue Wörter gelernt, zum Beispiel »fondre«, also schmelzen, oder »la dorure«, die Glasur aus pürierten Eiern, was eigentlich »Vergoldung« meint. Sowas würde man in der Schule nie lernen.

Ist dir in der Konditorei auch mal ein Fehler unterlaufen?

Natürlich habe ich auch Sachen falsch gemacht. Ich habe falsche Zutaten abgewogen, weil ich etwas nicht richtig verstanden habe, ich habe Dinge an falsche Plätze geräumt oder Sachen nicht gleich gefunden. Aber wir haben gemeinsam darüber gelacht und am Ende doch alles noch hinbekommen. Auch wenn man sich im ersten Moment ein bisschen unfähig fühlt, sollte man alles erstmal mit Gelassenheit und Humor nehmen.

Welche Tipps zum Praktikum hast du für andere Schülerinnen und Schüler?

Ich würde empfehlen, sich angemessene Kleidung zu besorgen, welche sich gut waschen lässt und schmutzig werden kann – denn das wird sie sicher werden. Ich würde außerdem empfehlen, sich ein kleines Notizbuch zu besorgen, um Erlebnisse und Vokabular festhalten zu können. Das sind tolle Erinnerungen, welche man nicht vergessen möchte. Außerdem ist es hilfreich, sich vorher mit dem Unternehmen und der Sprache auseinander zu setzten. Das kommt mit der Zeit auch von ganz alleine, aber so fühlt man sich nicht so unvorbereitet. Ich kann allen, die Lust auf ein kleines Abenteuer haben, nur empfehlen, Erfahrungen auch im Ausland zu sammeln. Man verbessert seine Sprachkenntnisse in kürzester Zeit und sammelt viele einmalige Eindrücke, die einem niemand mehr nehmen kann. Natürlich muss man ein bisschen mutig und offen sein, aber dieser Mut wird immer belohnt und hat sich für mich bisher jedes Mal gelohnt.

Schülerin Mathilda mit Croissant