Austausch sichtbar machen
An der eigenen Schule oder Kita, in der Organisation, Region oder im Fachbereich - europäisches Engagement braucht Unterstützung und Sichtbarkeit. Wir haben Tipps und Hinweise rund um das Thema Öffentlichkeitsarbeit für Lehrkräfte und Projektkoordinierende zusammengestellt.

Austausch und Projekte dokumentieren
Antrag bewilligt, erfolgreich akkreditiert, Tickets gebucht oder eTwinning-Projekt gestartet? Wunderbar - dann ist es an der Zeit, den Austausch nicht nur zu erleben, sondern auch erzählbar zu machen! Wir haben einige Tipps zusammengestellt, wie das gut gelingen kann.
Rechtliches klären
Ob Foto oder Video: In jedem Austausch entstehen Aufnahmen. Aber dürfen Sie diese einfach verwenden? Stellen Sie vorher sicher, dass Fotos und Videos veröffentlicht werden können. Ein Muster für eine Einwilligungserklärung für Schülerinnen und Schüler gibt es in unserer Broschüre zu Öffentlichkeitsarbeit.
Logos downloaden
Zeigen Sie, woher die Förderung kommt: Im Dokumentencenter finden Sie das EU-Emblem (EU-Flagge) mit dem Zusatz „Kofinanziert von der Europäischen Union“ und das Programmlogo Erasmus+. Gerne können Sie für Ihre Onlineprojekte mit eTwinning auch das eTwinning-Logo nutzen.
Planen
Sobald der Fahrplan für ihr Projekt steht, sollten Sie festlegen, welche Aktivitäten in welcher Form dokumentiert werden sollen. Überlegen Sie, welche Projektaktivitäten in welcher Form festgehalten werden sollen und wer für die Dokumentation zuständig ist.
Welche Aktivitäten eignen sich besonders, um in Fotos oder Videosequenzen festgehalten zu werden? Am besten berücksichtigen Sie schon bei der Planung der einzelnen Aktivitäten, ob Fotos oder Videoaufnahmen gemacht werden sollen und wie die Dokumentation organisiert werden soll.
Für welche Kanäle wird dokumentiert? Bei der Entscheidung für Fotos oder Videoaufnahmen sollte berücksichtigt werden, in welcher Form das Material später veröffentlicht werden soll. Soll es beispielsweise auf der Schulwebsite zum Einsatz kommen oder auf Social Media Plattformen veröffentlich werden?
Welche Person ist für die Aufnahmen zuständig? Eventuell ist es sinnvoll, eine zweite Lehrkraft um Hilfe zu bitten oder die Schülerinnen und Schüler einzubeziehen.
Filmen
In der Regel ist ein Smartphone völlig ausreichend, um qualitativ hochwertige Fotos und Videos aufzunehmen. Mit den meisten Smartphones können Sie in HD-Qualität aufnehmen. Achten Sie jedoch darauf, nicht zu große Datenmengen zu produzieren. Bei Videos sind 25 fps (frames per second) zu empfehlen.
Entscheiden Sie vorher, in welchem Format Sie die Aufnahmen machen. Hochkant aufgenommene Bilder und Videosequenzen eignen sich vor allem für Social Media, Querformate sind für YouTube-Videos oder die Einbindung von Fotos auf Websites oder Blogs ideal.
Um ansprechendes Material zu bekommen, das abwechslungsreich ist und sich im Fall von Videosequenzen gut schneiden lässt, sollten Sie diese beiden Tipps beherzigen: Nehmen Sie alle Aktivitäten aus verschiedenen Perspektiven und Kameraeinstellungen auf. Ein Panorama kann genauso spannend wirken wie der Blick über die Schulter oder der Fokus auf ein Detail. Wenn Sie Videomaterial aufnehmen, bleiben Sie mit der Kamera mindestens fünf Sekunden in jeder Perspektive, ohne zu zoomen oder zu schwenken. So lässt sich das Material später besser schneiden.
Erlebnisse mitteilen
Die ersten Projektergebnisse sind da, inspirierende Begegnungen haben stattgefunden, der Austausch ist geglückt - das ist Grund zur Freude. Nun sollen auch die Schulgemeinschaft, die Eltern, das Fachkollegium oder die breite Öffentlichkeit davon erfahren. Dafür gibt es viele Kanäle und Möglichkeiten. Welche davon für Ihr Projekt oder Ihre Einrichtung passen, das ist ganz individuell.
Lassen Sie uns gerne an den Highlights teilhaben - schicken Sie eine Mail an Ihre zuständige Ansprechperson in der Nationalen Agentur oder machen Sie uns in den Sozialen Medien darauf aufmerksam!
Aufgaben verteilen
Ein Projekt oder einen Austausch mit Erasmus+ zu koordinieren ist aufwändig. Suchen Sie sich deshalb Unterstützung - gerade beim Thema Öffentlichkeitsarbeit - und binden Sie Teilnehmende ein: Auch Schülerinnen und Schüler können Texte schreiben, Videos erstellen oder Fotos zum Austauschs machen. Das kann auch eine Aufgabe während einer Austauschbegegnung sein. Teilnehmenden können beispielsweise ein Onlinetagebuch führen, Blogbeiträge schreiben oder täglich als „Social Media Team“ dafür zuständig sein, zu filmen oder Fotos zu machen.
Vielleicht haben auch die Film-AG, die Schülerzeitung oder eine medienaffine Person aus dem Kollegium Lust, sich einzubringen?
Manche Schulen haben auch eine eigene Ansprechperson für Öffentlichkeitsarbeit. Wie das in der Praxis funktionieren kann, davon berichtet Petra Jüde vom Peter-Joerres-Gymnasium in Ahrweiler in unserer Broschüre.
Anlässe nutzen
Damit in der örtlichen Presse über Ihr Projekt oder einen Austausch berichtet wird, benötigt es einen aktuellen „Aufhänger“. Der Europatag am 9. Mai, eine feierliche Verleihung des Europass oder auch Ereignisse wie die Europawahl können solche Anlässe sein. Vielleicht gibt es auch ein passendes Jubiläum oder ein regionales Event, bei dem eine Erasmus-Aktivität vorgestellt oder angeknüpft werden kann. Ein besonderer Anlass bietet sich zudem jedes Jahr nach der Sommerzeit: Die europaweit stattfindenden #ErasmusDays im Oktober.
Gute Anlässe, um Schülerarbeiten im Rahmen von Austausch zu erstellen oder würdigen zu lassen, sind auch Wettbewerbe, etwa der Europäische Wettbewerb, der Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik oder Denkmal aktiv.
Auszeichnungen und Preise werden auch vom PAD verliehen - beispielweise die eTwinning Qualitätssiegel, für die sich Lehrkräfte jährlich bewerben können.
Presseverteiler anlegen
Wenn Sie regelmäßig Informationen über Austauschaktivitäten an Medien weitergeben möchten, dann lohnt es sich, dafür einen Verteiler anzulegen. So können Sie Ihre Pressemitteilungen direkt an alle schicken: Lokalteil der örtlichen Tageszeitungen, Anzeigenblätter, Amtsblatt der Stadt oder Gemeinde, Lokalradio und lokales Fernsehen sowie in größeren Städten auch Regionalbüros der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten.
Mehr Tipps zum Anlegen eines Presseverteilers und zum Verfassen von Pressemitteilungen finden Sie in unserer Broschüre.
Textbausteine und Links
Programmnamen wie Erasmus+ oder eTwinning und Begriffe wie Nationale Agentur sind für interessierte Eltern, die Lokalpresse oder die allgemeine Öffentlichkeit nicht selbsterklärend.
In unserer Broschüre zur Öffentlichkeitsarbeit gibt es Textbausteine zu Erasmus+, die Sie gerne nutzen und weitergeben können.
Darüber hinaus dürfen Sie immer auf www.erasmusplus.schule verlinken und verweisen. Auch unsere YouTube-Videos zu Erasmus+ dürfen Sie gerne teilen, auf Schulwebsites oder Projektblogs einbetten oder in den Sozialen Medien verbreiten.
In unserem Flickr-Kanal finden Sie eine Auswahl an Logos und Motiven zum Download.
Projektarbeit sichtbar machen: einige Beispiele
Projektergebnisse verbreiten
Bei großen Projekten wie Kooperationspartnerschaften oder auch bei Kleineren Partnerschaften sind mehrere Einrichtungen und Akteure aus ganz Europa beteiligt, die Unterrichtsmaterial, Handbücher oder andere Projektergebnisse erstellen. Diese sind kostenlos und öffentlich zugänglich und sollen möglichst vielen Menschen zur Verfügung stehen. Zur „Dissemination“, also der möglichst großen Verbreitung von Projektergebnissen, haben wir Expertinnen und Experten aus der Praxis nach ihren Tipps gefragt.
Noch mehr Informationen und Anregungen finden Sie in unserer Broschüre zur Öffentlichkeitsarbeit.
Als Schule bei Instagram?
Herr Pande, die Heinrich-Bußmann-Schule Lünen ist seit 2022 auf Instagram als @hbs.luenen aktiv. Sie sind dort eigentlich Lehrer für Englisch und Erdkunde und betreuen zusätzlich den Kanal. Für wen ist Auftritt bei Instagram denn gedacht?
Unsere Zielgruppe sind die Schülerinnen und Schüler, die Elternschaft, unsere Kolleginnen und Kollegen, aber auch unser außerschulisches Umfeld, zum Beispiel Betriebe und Kooperationspartner. Denn wir wollen uns öffnen und transparenter werden. Fast alle Schülerinnen und Schüler haben ein Handy und die meisten nutzen Instagram regelmäßig. Daher ist es ein großartiges Werkzeug für die Kommunikation und zur Identifikation mit unserer Schule. Aber auch Aktivitäten des Kollegiums sollen transparent für alle dargestellt werden.
Was bringt der Auftritt bei Instagram für die Schule?
Die Kommunikation über Instagram ermöglicht es uns, Informationen in Echtzeit zu teilen. Dadurch können wichtige Ankündigungen, Veranstaltungsdetails, Terminänderungen oder andere relevante Informationen schnell und effektiv verbreitet werden. Außerdem kann ein Instagram-Kanal der Schule dazu beitragen, das Image und den Ruf der Schule zu stärken. Durch die Verbreitung positiver Nachrichten, Erfolge, Zeugnisse und anderer herausragender Leistungen kann die Schule ihre Position in der lokalen Gemeinschaft stärken.
Welche Art von Inhalten kommt besonders gut an?
Nach meiner Erfahrung sind persönliche Inhalte, die unsere Schulgemeinschaft im Allgemeinen direkt porträtieren, am beliebtesten. Die Schülerinnen und Schüler lieben es, herauszufinden, was andere Klassen oder Kurse gemacht haben. Solche Beiträge geben ihnen die Möglichkeit, an den Erfahrungen teilzuhaben. Durch Instagram kann die ganze Schulgemeinschaft die Highlights miterleben. Im Dezember 2024 war ich mit einer Kollegin im Rahmen von Erasmus+ in Finnland - dazu habe ich dann beispielweise auch ein Reel geteilt, also ein kurzes Video.
Wie gewährleisten Sie, dass nur solche Bilder öffentlich sichtbar werden, die dafür vorgesehen sind?
Zu Beginn eines Schuljahres unterschreiben die Eltern eine Einverständniserklärung. Zusätzlich sprechen wir mit unseren Schülerinnen und Schülern, bevor wir ein Foto veröffentlichen. Ich achte auch darauf, die Option „Keine Kommentare erlaubt“ auf Instagram zu verwenden. Dadurch wird jede Art von unpassenden Kommentaren verhindert.
Wie viel Zeit investieren Sie in diesen Kanal?
Soziale Medien und somit auch Instagram sind heute ein fester Bestandteil im Alltag vor allem junger Menschen. Deshalb ist ein Instagram-Account für Schulen sinnvoll. Natürlich ist es eine zusätzliche Aufgabe in der komplexen Liste der Verantwortlichkeiten von Lehrenden. Ich denke aber, ein solcher Kanal – gut genutzt – eine großartige Plattform für positive Kommunikation sein kann, die zu einmaligen Ergebnissen führt. Normalerweise verbringe ich nicht jeden Tag auf der Instagram-Seite unserer Schule. Aber wenn es ein Ereignis gab oder eine Lehrkraft mir etwas schickt, dann lade ich die Fotos hoch. Alles in allem würde ich sagen, dass ich 7 bis 10 Stunden pro Monat investiere. Aber Instagram ist auch etwas, das mir Spaß macht, also zählen diese Stunden für mich eigentlich nicht.
Welche Tipps würden Sie anderen Lehrkräften mit auf den Weg geben, die mit Instagram arbeiten wollen?
Versuchen Sie, das Schulleben abzubilden und Veranstaltungen oder Aktivitäten zu teilen, die die Schulgemeinschaft verbinden. Nutzen Sie die Potenziale, die Instagram bietet, um außerschulische Aktivitäten zu teilen. Ermutigen Sie Ihre SchülerInnen, kreativ zu sein. Ein anderer wichtiger Punkt ist die klare Zielsetzung und Strategie. Die gewünschten Ergebnisse für den Instagram-Kanal sollten deshalb zu Beginn definiert werden. Achten Sie außerdem auf die Ästhetik der Beiträge, verwenden Sie ansprechende Bilder und achten Sie auf eine verständliche Sprache. Eine konsistente und qualitativ hochwertige Präsenz hilft Ihnen, Vertrauen aufzubauen und das Interesse Ihrer Zielgruppe zu steigern. Vor allem aber gilt: Haben Sie Spaß. Sie werden überrascht sein, wie viele Lacher und Lächeln ein einziger Beitrag hervorrufen wird!
