Lernerfahrungen im Ausland – ganz gleich, ob Schulbesuch, Studium, Fortbildung oder Ausbildung – fördern interkulturelles Verständnis und tragen zur Festigung einer gemeinsamen europäischen Identität bei. Aus diesem Grund hat der Rat der Europäischen Union am 13. Mai 2024 eine Empfehlung unter dem Titel „Europa in Bewegung – Lernmobilität für alle“ angenommen.
Um zu erreichen, dass Lernaufenthalte im Ausland von mehr Menschen wahrgenommen werden, legt die Empfehlung des Rates neue Ziele fest, die bis 2030 auf EU-Ebene erreicht werden sollen:
- In der Hochschulbildung soll der Anteil der Absolventinnen und Absolventen mit Lernerfahrung im Ausland mindestens 23 % betragen.
- Der Anteil von Lernenden in der beruflichen Aus- und Weiterbildung, einschließlich Auszubildenden, soll auf mindestens 12 Prozent erhöht werden.
Zur Verwirklichung des Europäischen Bildungsraums sei es wichtig, betont der Rat in seiner Entschließung, lebenslanges Lernen zu ermöglichen und bestehende Hindernisse für Lehr- und Lernaufenthalte im Ausland zu beseitigen. Dazu gehören beispielsweise Maßnahmenpakete im Bereich des Fremdsprachenlernens, der Anerkennung von Lernergebnissen oder der Nutzung digitaler Technologien zur Erleichterung von Lernmobilität.
Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Verbesserung von Lernmobilitäten für Menschen mit geringeren Chancen. Bis 2027 wird für Lernaufenthalte im Ausland angestrebt, für Menschen mit geringeren Chancen einen Anteil von mindestens 20 Prozent aller Teilnehmenden zu erreichen. Dieser Aspekt der Inklusion soll im Rahmen von Erasmus+ sowie im Europäischen Solidaritätskorps weiter intensiviert und nach Möglichkeit auf andere Mobilitätsprogramme in der EU ausgeweitet werden.
Darüber hinaus will diese Empfehlung auch die Lernaufenthalte im Ausland für Lehrkräfte fördern, um die Attraktivität des Lehrerberufs zu erhöhen. Dies gilt ebenso für Auszubildende, die durch Teilnahme an Lernmobilitäten ihre Beschäftigungsfähigkeit erhöhen.
Zum Originaltext der Ratsempfehlung [pdf, 510 KB]
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