Lehrkräfteakademien

Teacher Education for a Future in Flux

Die teff-Akademie ist ein Konsortium aus zehn europäischen Universitäten, deren Partnerschulen, Weiterbildungseinrichtungen und staatliche Institutionen sich der Entwicklung und Stärkung einer phasenübergreifenden und interdisziplinären Lehrkräftebildung verschrieben haben.

Ziel der Akademie ist es, durch vielfältige, flexible und lebenslange Lernmöglichkeiten und -angebote für Lehramtsstudierende sowie berufstätige Lehrkräfte einen spürbaren Beitrag zu einem attraktiveren Lehrkräfteberuf in ganz Europa zu leisten.

Alle Lernangebote dienen der Vermittlung von Zukunftskompetenzen, fokussieren die Querschnittsthemen „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, „Digitalität“, „Diversität“ und „Well-being“ und bieten Lehramtsstudierenden und Lehrkräften die Unterstützung, die sie benötigen, um Wege zur Bewältigung aktueller und zukünftiger Themen, Fragen und Herausforderungen in Schulen zu entwickeln.

Zu den Aktivitäten von teff gehören Vortragsreihen, Lernmodule, Educathons oder Makerspaces, die von allen Partnern gemeinsam entwickelt, getestet, erforscht und verbreitet werden.

Herr Springob, was hat das ZfL bewogen, eine Lehrkräfteakademie zu beantragen?

Im Austausch mit internationalen Partnern haben wir immer wieder erkannt, dass die Länder Europas vor sehr ähnlichen Herausforderungen rund um Bildung und Schulen stehen. Teils wurden bereits interessante Lösungsansätze und Ideen ausprobiert, aber in großen Teilen stellen wir uns alle ähnliche Fragen. Um diesen Herausforderungen gemeinsam und mit vereinten Kräften begegnen zu können, suchten wir nach einem Ort, um dieses Vorhaben zu realisieren: Die Erasmus+ Lehrkräfteakademien bieten Universitäten, Schulen und Weiterbildungsinstitutionen das Dach und die Chance, tatsächlich gemeinsam an den relevanten Zukunftsthemen zu arbeiten, gemeinsam Aktivitäten für (angehende) Lehrkräfte zu erstellen – mit einer viel größeren Expertise, als das in nur einem Land möglich wäre –, gemeinsam zu forschen, zu publizieren und mit politischen Entscheidungsträgern in den Austausch zu treten. Außerdem erhoffen wir uns, mit der Förderlinie einen Push-Effekt für Bestrebungen rund um eine phasenübergreifende Lehrkräftebildung nicht nur in Deutschland, sondern an allen mitwirkenden nationalen Standorten zu erwirken.

Sie haben selbst langjährige Erfahrungen mit dem Alltag in Schule und Unterricht. Wie schätzen Sie die Vorgabe, eine „training school" im Konsortium einer Lehrkräfteakademie obligatorisch zu beteiligen, mit Blick auf die Arbeit im Projekt ein? Und wie wichtig sind die Schulen im teff-Kontext?

Die Beteiligung von Schulen an Lehrkräfteakademien ist zentral und wichtig aus vor allem zwei Gründen: Erstens müssen die Angebote auf die tatsächlichen Bedarfe der Zielgruppe, sprich: (angehende) Lehrkräfte, als auch die Anforderungen im unterrichtlichen Alltag, denen diese ausgesetzt sind, zugeschnitten sein. Dafür ist es ungemein wichtig, Lehrkräften die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen aktiv einzubringen und auch an den entsprechenden Aktivitäten und Veranstaltungen teilnehmen zu können. Letzterem versuchen wir zum Beispiel mit Angeboten, die nicht mit der Arbeitszeit kollidieren und/oder hybrid oder digital angeboten werden, entgegenzukommen – oder aber mit attraktiven Angeboten, die auch während der Arbeitszeit realisiert werden können und einen eindeutigen Mehrwert versprechen. Zweitens verspricht die enge Zusammenarbeit mit den Partnerschulen den Zugriff auf einen noch größeren Wissens- und Kompetenzpool, der praxisnaher nicht sein könnte. Durch die Multiplikatorenform von Lehrkräften erhoffen wir uns außerdem noch größere Wirkung und Wirksamkeit, da die Ergebnisse wie Erkenntnisse von teff auch auf schulischer nationaler und europäischer Ebene verbreitet und genutzt werden.

Teff ist sehr präsent auf Plattformen wie LinkedIn. Welche Erfahrungen haben Sie bei der Verbreitung der Projektergebnisse mit den Sozialen Medien gemacht?

LinkedIn und auch Instagram eröffnen uns die Möglichkeit, Produkte wie Erkenntnisse in der ganzen Welt zu teilen, mit interessierten Kolleginnen, Kollegen und Studierenden in den Austausch zu treten, und die relevanten Bildungsthemen zu positionieren. Gerade, was die Bewerbung von Events angeht, haben wir hier gute Erfahrungen gemacht. Was den intensiven Austausch angeht, so bieten sich beide Plattformen nur eingeschränkt an – oder aber nur unter Mithilfe echter Social Media-Expertinnen und -Experten.

Welche Projektergebnisse aus der Lehrkräfteakademie empfehlen Sie (angehenden) Lehrkräften besonders?

Aus der Vielzahl an bereits entstandenen Produkten empfehlen wir vor allem einen Blick auf die Materialien zu unserem Format teff Educathon. Hierbei handelt es sich um ein kollaboratives, phasenübergreifend und online sowie auch vor Ort durchführbares Lehr-Lern-Format, das ähnlich wie ein Ideathon an Design Thinking Prinzipien orientiert ist. Nützliche Hinweise, Arbeitsblätter und Beispiele aus vergangenen teff Educathons finden sich auf unserer Website. Bei konkreten Fragen zur Umsetzung freuen wir uns auch über E-Mails. Lohnenswert können darüber hinaus die Lernmodule sein, die in mehreren Sprachen als Open Educational Resources (OER) zur Verfügung stehen. Aktuell besteht bereits ein Online-Kurs zum Thema „Digital Competences“ – weitere Lernmodule, unter anderem zu den Themen „Sustainability (Green) Skills“ und „Teacher Well-Being“ folgen noch.

Was ist für die Zukunft noch geplant?

In der zweiten Projekthälfte werden noch zahlreiche spannende Aktivitäten und Events stattfinden sowie Produkte entstehen. Im Mai werden sowohl die zweite teff Konferenz A Sense of Belonging. Inclusion & Well-being in Classrooms across Europe in Brüssel als auch der zweite Maritime Makerspace in Kölln stattfinden. Ab April gibt es eine Online Lecture Series zu Sustainability (Green) Skills und der Onlinekurs zum selben Themenfeld wird als OER zur Verfügung gestellt. Anfang April vereinen wir zudem zwei spannende, innovative Lehr-Lern-Events unter dem Dach des 1. teff Future Festivals: Den Future Fiction Makerspace, bei dem Teilnehmenden ein kreativer Zugang zum Thema „Zukunft“ ermöglicht wird, sowie das Changing Cities Urban Laboratory, welches Teilnehmende zum Nachdenken über eine nachhaltige Zukunft von Städten und der Gesellschaft anregt. 2026 läuft das Projekt aus – aber wir haben noch einige Ideen in petto, die wir bis zum Ende realisieren möchten! Es lohnt sich also, ab und zu mal auf unserer Webseite oder bei Social Media vorbeizuschauen!

Die Fragen für den PAD stellte Cora Oepen (Stand: Februar 2025).

Dr. Jan Springob (li.) koordiniert das Projekt am Zentrum für Lehrer*innenbildung der Universität zu Köln.