Inklusion

Stark durch Resilienz: Als Förderschule mit Erasmus+ unterwegs

Die Paul-Dohrmann-Schule in Dortmund entwickelte mit Erasmus+ ihr Schulprofil weiter: Im Mittelpunkt steht Resilienz. Für diesen Ansatz wurde die akkreditierte Förderschule mit dem European Innovative Teaching Award (EITA) ausgezeichnet.

Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf das Leben vorzubereiten – dieses Ziel hat jede Schule. Aber an der Paul-Dohrmann-Schule in Dortmund haben die Lehrkräfte dafür ein spezielles Thema in den Mittelpunkt ihres Erziehungsauftrags gestellt: Resilienz. „Das war von Anfang an eine unserer Prioritäten bei Erasmus+, wir wollten unser vorhandenes Wissen dazu vertiefen und vergrößern. Wir haben gemerkt: Als Förderschule in einem sozialen Brennpunkt haben wir Schülerinnen und Schüler, die von diesem Konzept sehr profitieren“, berichtet Rebekka Wilpert, die Erasmuskoordinatorin der Schule. Viele Impulse und Ideen, die im Schulprogramm verankert sind, haben die Lehrkräfte aus Hospitationen, Austauschbegegnungen und Fortbildungen an Partnereinrichtungen in Europa mitgebracht. Resilienz ist als Fach im schuleigenen Curriculum verankert – je nach Klassenstufe haben die Schülerinnen und Schüler pro Woche eine Doppelstunde „Resilienz“ oder bearbeiten das Thema projektbezogen. „Unsere Kollegin, die für Resilienz die Hauptansprechpartnerin ist, war auf einer Fortbildung in Kroatien“, erzählt Wilpert. „Aber wir haben auch in Dublin eine Lehrerfortbildung zu Achtsamkeit besucht und von dort beispielsweise die Idee mitgebracht, Meditation und Yoga stärker im Schulalltag zu integrieren.“

Lehrerin und Erasmuskoordinatorin
Rebekka Wilpert, Lehrerin und Erasmuskoordinatorin an der Paul-Dohrmann-Schule

„Wir haben bisher nur positive Erfahrungen mit Erasmus+ gemacht. Gerade Schülermobilität war für uns als Förderschule eine große Herausforderung. Aber mittlerweile waren wir schon zweimal in Belgien und gerade planen wir eine Reise nach Rom – das wäre noch vor einem Jahr undenkbar gewesen.“

Pausenengel und SchmeckBar: Schulalltag zum Wohlfühlen

Schülerinnen und Schüler werden an der Paul-Dohrmann-Schule individuell gefördert und aktiv in das Schulleben einbezogen: Mit wertschätzendem Blick auf die Talente jedes Einzelnen bestärken die Lehrkräfte ihre Schülerschaft und schaffen so eine Lernkultur, in der sich Potenziale entfalten können. Ob in ihren Schülerfirmen oder im Schulparlament ‒ alle Kinder erleben sich hier als selbstständig und eigenverantwortlich Handelnde.

Das beginnt mit dem Essen: An der Selbstverpflegungsschule kochen die Schülerinnen und Schüler selbst das Mittagessen für 250 Personen, unter Anleitung einer Lehrkraft und mit Unterstützung durch zwei Küchenkräfte.  In der großen Pause gibt es die „SchmeckBar“ – einen Kiosk, in dem ebenfalls die Schülerinnen und Schüler alles in der Hand haben, inklusive Kasse und Dienstplan. Eine Herausforderung, die den Jugendlichen Erfolgserlebnisse verschafft und auch erste Fähigkeiten für den Arbeitsmarkt vermittelt. „Besonders unsere Partnerschule in Belgien war davon total beeindruckt“, erinnert sich Wilpert. „Sie haben mehrmals Lehrkräfte geschickt, die sich einen Eindruck davon verschaffen wollten, wie das bei uns abläuft.“

Umgekehrt besuchten auch Schülerinnen und Schüler aus Dortmund die Partnerschule in Eupen. „Unser Schülerparlament hatte sich gewünscht, mehr Einfluss zu haben“, berichtet Wilpert. Dank Erasmus+ konnten die darin engagierten Schülerinnen und Schüler in Belgien selbst einmal ein Parlament betreten – eine ganz besondere Erfahrung, auch weil bei der Fahrt Kinder und Jugendliche aus allen Jahrgangsstufen ab der 5. Klasse gemeinsam unterwegs waren.

Ausgezeichnet mit dem European Innovative Teaching Award

Mit dem European Innovative Teaching Award (EITA) hat die Europäische Kommission 2021 eine Initiative ins Leben gerufen, die jährlich Lehrende und Schulen von Erasmus-Projekten in ganz Europa für ihre Umsetzung herausragender Unterrichtspraktiken zu einem bestimmten Themenschwerpunkt würdigt.  Im Jahr 2024 stand „Well-being at school“ im Mittelpunkt – ein Ziel, dass die Paul-Dohrmann-Schule mit ihrem Ansatz ganz klar erreicht hat. Deshalb durften Frau Wilpert und Frau Wallbaum sich als Vertreterinnen ihrer Schule bei der „Best of Erasmus+“ Veranstaltung im September 2024 in Hamburg über eine Urkunde und die Auszeichunung mit dem European Teaching Award freuen. Mehr zum EITA-Preis 2024 gibt es hier nachzulesen.

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