Schülerinnen und Schüler in ihrer Selbstwirksamkeit unterstützen
Das Projekt des Pädagogischen Landesinstituts Rheinland-Pfalz zielt darauf ab, ein ganzheitliches und didaktisch-methodisch fundiertes Konzept zu entwickeln, das Schulen in ihrem Prozess zur Förderung der Selbstwirksamkeit von Schülerinnen und Schülern unterstützen kann, die dem Risiko des Schulabbruchs und der sozialen Ausgrenzung bis hin zur Radikalisierung ausgesetzt sind. Es geht darum die notwendigen Transformationsprozesse anzustoßen sowie Ideen und Impulse für die Schul- und Unterrichtsentwicklung zu geben. Begleitet wird es von Fortbildungsinstrumenten und themenbezogenen Materialien, die in den Projektschulen im Hinblick auf eine Bildung für den sozialen Zusammenhalt und Frieden erprobt werden. Koordiniert wird das Projekt von Sabine Rohmann vom Pädagogischen Landesinstitut Rheinland-Pfalz. Sie hat Erfahrung in der Durchführung von Erasmus-Projekten zum Thema Werte und Demokratie und ist Fachfrau für den Europäischen Referenzrahmen „Kompetenzen für eine demokratische Kultur“ des Europarats.
Frau Rohmann, welche Fortbildungsinstrumente und Materialien können Schulen als Ergebnis Ihrer laufenden Erasmus+ Kooperationspartnerschaft „European Visions – Operational Keystones for Education“ erwarten?
Unser Ziel ist es, vier methodische Workshops zu entwickeln, die sich mit der Frage auseinandersetzen, wie wir die Lehrkräfte darin unterstützen können, junge Menschen, vor allem vulnerable Gruppen, besser darauf vorbereiten können, ihre persönlichen, gesellschaftlichen und beruflichen Projekte umzusetzen – also einen aktiven Platz in der Gesellschaft zu finden. Als Themen haben wir „Inklusion und Vielfalt“, „Bildung für eine demokratische Kultur“, „Projektarbeit“ und „Systemisches Denken“ gewählt – also aktuelle und zukunftsorientierte Handlungsfelder in der Bildung.
Welche Perspektiven bringen Ihre europäischen Projektpartner in die gemeinsame Arbeit ein?
Die unterschiedliche Sicht – je nach Kultur, Schulkultur – auf die Themen. Eine begriffliche Vereinbarung ist absolut wichtig und wird in ein gemeinsam entwickeltes Basiskonzept eingehen. Wir denken ja oft, dass wir von derselben Sache sprechen. Aber dahinter stehen kulturell bedingte Konzepte. Der Austausch darüber ist immer wieder ein spannender und bereichernder Prozess.
Welchen praktischen Nutzen für Lehrkräfte hat aus Ihrer Sicht der Referenzrahmen für Demokratiekompetenz des Europarats?
Er hilft den Lehrkräften aller Fächer und Lernbereiche sich mit der demokratischen Kultur an ihrer Schule auseinanderzusetzen und bietet mit den 20 Kompetenzen und den weit über hundert Deskriptoren eine praktische Unterstützung im Hinblick auf die Kompetenzvermittlung. In unseren Projekten dient er als Basis für die Entwicklung von Materialien oder Fortbildungsformaten.
Aus Ihrer langjährigen Befassung mit Werteerziehung und Demokratiebildung: Welches Projekt ist Ihnen in Erinnerung geblieben, weil es besonders beeindruckt hat?
Edu4Democracy. Das Akronym stand für „European values for the next generation – living democracy at school“ und das Projekt lief von 2019 bis 2022. Trotz Corona und obwohl sich nicht alle Partner gekannt haben, gab es von Anfang an eine Begeisterung für die Thematik und, trotz der starken Hindernisse, ein starkes Comittment, an dem Projekt weiterzuarbeiten und gute Ergebnisse zu erzielen.
