Let's create a paralympic village
Dabei sein ist alles: Das Campe-Gymnasium Holzminden nahm die paralympischen Spiele in Paris für ein eTwinning-Projekt zum Thema Inklusion zum Anlass.
Darum geht es
Unsere Projektidee
Im September 2024 finden in Paris die paralympischen Spiele statt. Diese Gelegenheit wollten wir nutzen, um in einem jahrgangs- und fächerübergreifenden Projekt das Thema Inklusion mit den olympischen Werten zu verbinden. Dazu schlüpften die Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer „simulation globale“ in die Rolle paralympischer Athletinnen und Athleten einer anderen europäischen Nation und haben in dieser Rolle miteinander interagiert. Um authentische Eindrücke und Erfahrungen in das Projekt zu integrieren haben wir Para-Athletinnen und -Athleten, Trainer und Seelsorger zu ihrem (Trainings-)Alltag interviewt. Auf Grundlage dieser Interviews entwarfen und bauten wir ein paralympisches Dorf. Das Leben in diesem Dorf wurde dann in einem Stop-Motion Film animiert und dieser in 4 Sprachen vertont.
Das haben wir gemacht
Stop-Motion-Film und Rollstuhlbasketball
In der ersten Projektphase haben wir mit den gewählten Aktivitäten (Safer Internet & Netiquette, Icebreaker-Ratespiel, Lernspiele und Quizze rund um die Paralympics) die Grundlagen für die gemeinsame Projektarbeit gelegt.
In der zweiten Projektphase begann die „simulation globale“. Die Teilnehmenden schlüpften in die Rolle paralympischer Athletinnen und -Athleten und arbeiteten entsprechend ihrer Sportart in einer binationalen Kleingruppe. Sie gestalteten im Austausch sowohl ihre individuellen Rollen aus (Steckbriefe, Avatare, Gestaltung des Zimmers) als auch ihre gemeinsame Team-Identität (Gestaltung und Auswahl von Teamflaggen und Teamnamen) und stellten einen Fragenkatalog für Interviews mit Para-Athletinnen und Para-Athleten dieser Sportart zusammen.
In der dritten Projektphase wurde auf Grundlage der Design-Thinking-Methode ein nachhaltiges paralympisches Dorf mit einfachen Materialien (Lego, Holz, Playmais) entworfen. Dazu haben die Schülerinnen und Schüler Para-Athletinnen und Para-Athleten, Trainer und Seelsorger interviewt, um die Bedürfnisse der Nutzer zu ermitteln und eine Nutzeranalyse zu erstellen. Die zusammengestellten Anforderungen stellten die Basis für den Entwurf des Dorfes dar. Das Dorf wurde anschließend in Stop-Motion-Filmen animiert und in 4 Sprachen vertont.
Neben diesem Film als Projektergebnis waren unsere Highlights die Workshops - Rollstuhlbasketball in Deutschland und Blindenfußball auf La Réunion - und der damit verbundene reale Kontakt und Austausch mit den Para-Athletinnen und Para-Athleten.

„Das Projekt hat einen Perspektivwechsel ermöglicht - auch auf das eigene Leben: Wir alle, Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte, haben viele authentische Einblicke in die alltäglichen Herausforderungen eines Lebens mit Handicap erhalten.“
Das haben wir erreicht
Ein anderer Blick auf den Alltag
Jede Projektphase hatte jeweils eigene sichtbare Projektergebnisse. Unser Highlight ist aber sicherlich der in 4 Sprachen vertonte Stop-Motion-Film. Er zeigt nicht nur, was sich in unserer Wahrnehmung durch das Projekt verändert hat, sondern er ist auch das Ergebnis eines intensiven Austauschs und eines kokonstruktiven Prozesses auf verschiedenen Ebenen: innerhalb der jahrgangsübergreifenden deutschen Schülergruppe - die Stimme jedes Einzelnen ist in einem der Filme zu hören -, mit den 10.000 Kilometer entfernt lebenden französischen Schülerinnen und Schülern sowie den Para-Athletinnen und Para-Athleten als Experten.
Für alle Beteiligten haben sich durch das Projekt neue Perspektiven eröffnet. Barrierefreie Strukturen fallen uns deutlich mehr auf als vorher, ebenso die Stellen an denen sie fehlen. Uns sind die alltäglichen Herausforderungen, mit denen Menschen mit Handicap jeden Tag konfrontiert sind, deutlich bewusster - und trotz dieses scheinbar komplizierteren und herausfordernden Lebens haben uns der Mut und die Lebensfreude, mit der sich die Para-Athletinnen und Para-Athleten dem entgegenstellen, sehr beeindruckt. Der Projekttag „Von Behindertensportler/-innen lernen“ hat diese Perspektive durch Praxis-Workshops und eine anschließende Podiumsdiskussion auch in die Schulöffentlichkeit getragen.
Erasmus+ und eTwinning bedeuten für mich …
… neue bereichernde Perspektiven der Begegnung und Zusammenarbeit zu eröffnen.
Die größte Überraschung für mich im Projekt waren …
… die Offenheit, die Lebensfreude und der Lebensmut der Para-Sportlerinnen und Para-Sportler, die wir kennengelernt haben.
Beim nächsten Projekt würde ich …
… eine längere Projektlaufzeit von 2 Schuljahren einplanen.
