Fußball-Praktikum in Polen
Von wegen, Fußball ist nur etwas für Jungs: Helena vom Hans-Sachs-Gymnasium in Nürnberg (Bayern) hat ein Praktikum an einer Fußballschule im polnischen Uniejów gemacht. Nach Ihrer Rückkehr hat sie uns einige Fragen beantwortet.
Woher kommt dein Interesse für Fußball?
Ich spiele seit drei Jahren Fußball in unserer lokalen Mannschaft, wo wir über 30 Mädchen sind und mit zwei Teams in der Bezirksoberliga spielen. Fußball hat mich schon immer fasziniert. Alles fing in der Grundschule an, erst mit Fußballkarten zum Spielen, dann in unserer Fußballmannschaft – als einziges Mädchen. Damals haben wir auch am 1. FC Nino Turnier teilgenommen und den zweiten Platz erreicht. Den Sport finde ich interessant, da er eine große mentale und körperliche Stärke erfordert. Außerdem ist Fußball ein sehr strategisches Spiel, für das Teamarbeit einer der wichtigsten Faktoren ist.
Wie kamst du auf die Idee, mit Erasmus+ ein Praktikum an einer Fußballschule in Polen zu machen?
Ich hatte bereits vorher an einem Fußballcamp teilgenommen und dabei entdeckt, wie sehr die Schule den jungen Fußballerinnen und Fußballern half, ihr Potenzial zu erkennen und daran zu arbeiten – auch mir. Als dann meine Tante meinen Cousin für ein Fußballcamp angemeldet hat, las sie, dass die Schule zusätzliche Helfer sucht. Über die Website habe ich daraufhin meine Bewerbung losgeschickt.

„Die zwei Wochen vor dem Praktikum war ich extrem nervös, denn ich hatte Angst, dass ich während des Praktikums nicht klarkommen würde. Aber so kam es nicht – ich hatte in Uniejów teilweise die beste Zeit meines Lebens.“
Wie bist du im Alltag zurechtgekommen?
Im Training hatte ich immer einen Co-Trainer, der mir alles erklärte, mich aber auch viele Übungen alleine ausdenken, aufstellen und erklären ließ. Interessant fand ich die unterschiedlichen Aufgaben für die Spieler, da die Altersgruppen von 7 bis 18 Jahren reichten. Allerdings nutzten wir auch einige Kinderspiele, sogar mit den älteren Spielern, was allen immer sehr viel Spaß bereitet hat. Etwas schwerer fiel mir, dass wir meistens schon um 6:00 oder 6:30 Uhr auf den Beinen sein mussten, um mit den Kindern zu frühstücken. Und dass unser Tag meistens erst um 22 Uhr endete, da wir noch Sachen für den nächsten Tag zu planen hatten oder uns um Kinder kümmern mussten, die Heimweh hatten.
Welche Tipps würdest du jüngeren Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg geben, die ein Praktikum im Ausland planen?
Macht euch keine Sorgen und stresst euch nicht! Die zwei Wochen vor dem Praktikum war ich extrem nervös, denn ich hatte Angst, dass ich während des Praktikums nicht klarkommen würde. Aber so kam es nicht – ich hatte in Uniejów teilweise die beste Zeit meines Lebens und habe viele neue und bewundernswerte Menschen kennengelernt. Und was das Vorstellungsgespräch betrifft: So was sollte man sich wie ein Treffen mit alten Freunden vorstellen – aber dabei förmlich und höflich bleiben.
Was sollte man beim Packen seines Koffers nicht vergessen?
Lust und Laune und natürlich Spaß. Na ja, vielleicht auch ein paar Kartenspiele, vor allem einfachere. Es ist immer eine super Möglichkeit, während der Pausen zusammen zu spielen und dabei etwas über die anderen zu lernen.